Yoga für Senioren & ältere Menschen: für Yoga ist man nie zu alt

Yoga für Senioren

Yoga ist natürlich kein Allheilmittel – doch es hat einen balsamierenden Effekt auf Menschen. Gerade ältere Menschen können damit ihrer Lebensqualität wieder mehr Raum geben. Forschungen haben bestätigt, wie unsere Einstellungen und auch Vorstellungen vom Altern unser Lebensgefühl körperlich wie geistig beeinflussen. Durch Yoga kann Entspannung sowie Freude eintreten, es können Beschwerden gemindert werden und auch das Selbstvertrauen kann zurückgewonnen werden. Die Verbindung mit Ihnen selbst wird wieder stärker! Erfahren Sie hier mehr über Yoga im Alter.

Yoga für Senioren: Kleine Schritte mit großer Wirkung

Wenn Sie sich jetzt fragen, wie ältere Menschen die bewegungsintensiven und komplizierten Yoga-Übungen ausführen sollen, dann setzen Sie an der falschen Stelle an. Yoga-Übungen – die sogenannten Asanas – mit älteren Menschen leben von kleineren Erfolgen. Der größte Unterschied zum Yoga von jüngeren Menschen ist der Kraftaufwand. Häufig hält eine Asana länger oder ist ein wenig dehnfreudiger und flexibel – doch das muss keine Barriere für ein Erfolgserlebnis sein.

Die ganz normalen Beschwerden dieser Lebenszeit – wie Steifheit und Verspannungen – verlangen nach einem modifizierten Yoga, das auf diese Bedürfnisse eingeht. Und daher ist ganz klar: auch Senioren können Yoga machen! Den Einklang von Körper, Geist und Seele kann man noch mit jedem Alter finden. Schon im „Patanjali Yogasutras“ ist klar: „Eine Yogaübung ist das, was standsicher und bequem durchgeführt werden kann.“ Wenn Senioren also nun einen Stuhl statt eine Matte benutzen, dann mindert das die positiven Effekte keineswegs.

Der größte Mehrwert von Yoga ist schließlich in allen Lebenslagen: der Sinn! Der Sinn, sich um sich selbst zu kümmern, sich Zeit für sich zu nehmen und sich etwas Gutes zu tun. Gerade in Pflegeheimen bewegt sich der Alltag oft nicht weit weg vom Lieblingssessel und dem Esstisch. Seine Gelenke wieder mobiler zu machen und die richtige Atmung zu meistern, stellt sich häufig als weitaus interessanter, und vor allem wohltuender heraus. Besonders Pranayama und Meditation sind überzeugende Wege, um Milderung und neue Energie in sein Leben zu bringen.

Die besten Yoga-Übungen und Tipps für Senioren

Natürlich zieht die Yoga-Praxis mit Senioren auch vielseitige Herausforderungen mit sich. Um dem gewachsen zu sein, lohnt es sich, ein paar Aspekten Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zu schenken:

Yoga-Tipp 1

Das Sukshma Yoga, also sanftes Yoga, ist eine gute Alternative zu kraftintensiven Asanas. Von diesen recht einfachen und sanften Übungen, profitieren Hände, Füße, Fußgelenke und Hüften, aber auch der Kiefer, der Nacken, sowie Augen und Zunge. Planen Sie etwa 20-30 Minuten täglich dafür ein. Sie werden sehen, wenn Sie tief in sich gehen, spüren Sie genau, dass Sie eine Asana richtig ausführen.

Yoga-Tipp 2

Aufwärmen gelingt am besten, falls möglich, durch flottes Laufen, oder auch Kreisen der Gelenke. Beginnen Sie auch mit Koordinationsübungen: strecken Sie etwa beide Arme aus und lassen Sie Ihre Hände in den Handgelenken gegeneinander kreisen – stehen Sie dabei auf und atmen Sie aus dem Bauch.

Yoga-Tipp 3

Mit unseren hilfreichen Tipps für Senioren können Sie beruhigt in die Yoga Praxis einsteigen. © Robert Kneschke – stock.adobe.com

Vorteilhafte Yogaübungen im Stehen sind Konasana (Dreiecksposition) und Kati Chakrasana (Drehübungen im Stehen).

Yoga-Tipp 4

Für sitzende Asanas eignen sich insbesondere Badhakonasana (Schmetterling), Marjariasana (Katze), und Shishuasana (Kindposition), aber auch die Körperrotation.

Yoga-Tipp 5

Wenn Sie Ihre Übungen im Liegen durchführen möchten – also auf dem Rücken, oder dem Bauch – dann probieren Sie Asanas wie Shalabhasana (Heuschrecke), sowie Pawanmuktasana (Bauchpresse) und Bhujangasana (Kobra), oder die Körperrotation. Achten Sie allerdings darauf, lieber mehr Wiederholungen zu machen, als eine Position lange zu halten.

Yoga-Tipp 6

Yoga Nidra, auch als „Schlaf des Yogi“ bekannt, hilft gerade Senioren dabei, die Wirkung der Asana noch effektiver spürbar zu machen. Indem Sie eine tiefere Bewusstseinsschicht Ihrer selbst erreichen, können Sie sich tief entspannen und dabei bei klarem Bewusstsein bleiben.

Yoga-Tipp 7

Für welche Asanas Sie sich letztendlich auch entscheiden – führen Sie diese neben einer kompetenten Anleitung auch immer nach eigenem Ermessen aus. Möchten Sie einen Stuhl zur Hilfe nehmen, dann tun Sie das. Schulen Sie die Koordination Ihres Körpers neu, lernen Sie, Ihre Hände wieder bewusst zu verwenden und trainieren Sie damit auch Ihr Gehirn. Auch die wechselseitige Nasenatmung Nadi Shodana kann bei der Koordination unterstützend wirken und ist gleichzeitig gut für den Blutdruck. Sogar Patienten mit Parkinson können dabei mit viel Übung ein deutliches Koordinationsplus erleben.

Yoga-Tipp 8

Versuchen Sie sich Wissen darüber anzueignen und zu verstehen, was Asanas eigentlich sind und was genau sie in Ihnen bewirken können. Jeder will verstehen, warum man etwas tut. Besonders Pranayama sind wichtig, wenn man viel in einer vornübergebeugten Haltung verharrt. Menschen im Rollstuhl zum Beispiel, quetschen durch ihre Haltung ihren Brustkorb und atmen deshalb flach. Die richtige Bauchatmung kann in der Yoga-Praxis wieder neu gefunden werden. So wird die Sauerstoffaufnahme verbessert, wodurch auch mehr Prana aufgenommen werden kann.

Yoga-Tipp 9

Yoga ist auch ein sehr gutes Mittel gegen Trägheit. Die Asanas stärken das Immunsystem – das bedeutet, Sie können auch im Alter noch Krankheiten vorbeugen. Ihr Körper baut zwar mit der Zeit ab, aber Sie können ihn auf ganz natürliche Weise dabei unterstützen, gegen äußerliche Einflüsse besser gewappnet zu sein!

Yoga-Tipp 10

Führen Sie Ihre Asanas immer langsam und bewusst aus und konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem. Versuchen Sie Ihre inneren Energiekanäle frei zu machen und Blockaden zu lösen. Diese Reinigung gibt Ihnen wieder mehr Kraft, Beweglichkeit und Entspannung – das alles tut auch dem Nervensystem gut.


Titelbild: © luengo_ua – stock.adobe.com

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