Bewusstes Atmen birgt eine heilende Kraft in sich. Gerade bei der Meditation können Sie diesen Aspekt nutzen, um sich von Stress zu befreien, zu fokussieren und sich selbst wieder näher zu kommen. Ein wacher Geist und eine emotionale Ausgeglichenheit werden dadurch möglich. Doch um nicht in die verspannte Brustatmung zu fallen, gibt es einige Aspekte zu beachten. Wenn Sie die bewusste, richtige Bauchatmung optimal ausführen wollen, dann könnte Ihnen diese Anleitung weiterhelfen.
Die entspannte Bauchatmung birgt Heilung
Atmen ist die natürlichste Sache der Welt – doch weil unser Nervensystem diesen Vorgang ganz automatisch übernimmt, fällt es vielen Menschen schwer, wirklich bewusst zu atmen. Die Meditation eignet sich hervorragend dazu, um die Bauchatmung in einer regelmäßigen Praxis zu üben. Auf diese Weise gleichen Sie Ihre Grundkonstitution besser aus und finden zu mehr Harmonie. Denn unsere Atmung ist direkt mit den emotionalen, körperlichen und geistigen Bereichen unseres Seins verknüpft.
Das bedeutet, Sie können durch Ihre Atmung bewusst Einfluss darauf nehmen, wie es Ihnen geht. Bestimmt haben Sie selbst schon öfter gemerkt, wie sich Ihre Atmung an Stimmung und Situation anpasst. Freuen Sie sich, kann das zu tiefem, befreiten Atmen führen, in Stresssituationen reagiert man dagegen mit Verspannungen, die sich in einer kurzatmigen, beklemmenden Brustatmung äußern. Leider kann regelmäßige Hektik dazu führen, dass sich dieser Zustand normalisiert.
Aus diesem Grund kann man lernen, seine Atmung so zu nutzen, dass die geistige, wie körperliche Gesundheit, durch die Umwandlung der negativen Gefühle in positive, gewahrt werden kann. Schaffen Sie es, auch in angespannten Situationen eine lockere Bauchatmung aufrechtzuerhalten, wird Ihre Nervosität sich einfach auflösen – Sie treten Herausforderungen entspannter gegenüber. Ihr Prana – also Ihre Lebensenergie – wird angeregt und harmonisiert.
So führen Sie die Bauchatmung richtig aus
Indem Sie es meistern, entspannt in den Bauch einzuatmen, zieht sich das Zwerchfell zusammen und schiebt so mit seiner zentralen Sehnenplatte Ihre Bauchorgane und damit auch die Bauchdecke nach vorne. So kann die Luft optimal durch die Luftröhre einströmen. Bei der entspannten Ausatmung aus dem Bauch kontrahieren wiederum die seitlichen Bauchmuskeln – so werden die Bauchorgane dem Zwerchfell entgegengeschoben. Auf diese Weise kann dieses sich entspannen, sinkt weit zurück in den Brustraum und ermöglicht das barrierefreie Herausschieben der Luft aus der Lunge. Im Gegensatz zur paradoxen Bauchatmung können Sie so zur Befreiung finden.
Sind Sie gerade bei Ihren ersten Versuchen einer korrekten Bauchatmung, dann folgen Sie am besten dieser Anfänger-Übung:
- Setzen Sie sich in eine aufrechte Haltung und positionieren Sie Rücken und Kopf so gerade wie möglich, Ihre Schultern können Sie locker nach unten hängen lassen. Wenn Sie sich anders wohler fühlen, legen Sie sich mit dem Rücken auf den Boden und legen Ihre Hände und Arme seitlich ab. Jetzt können Sie Ihre Augen schließen.
- Nun legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch – der Mittelfinger sollte auf dem Bauchnabel liegen, die andere Hand kann auf das Brustbein gelegt werden. Versuchen Sie ganz bewusst und langsam in den Bauch zu atmen – Ihre Bauchdecke sollte sich beim Ein- und Ausatmen bewegen. Am Anfang betrifft dies vielleicht nur den oberen oder mittleren Bauchbereich. Ihr Brustbein sollte weitgehend unbewegt bleiben.
- Achten Sie auf eine sanfte Atmung und steigern Sie sie auf eine immer tiefere und langsamere Bauchatmung. Versuchen Sie immer lockerer zu lassen – so sollte eine natürliche, tiefer werdende Atmung möglich werden. Nicht gewaltsam in den Bauch atmen, sondern entspannt. Folgen Sie einfach immer Ihren Impuls, wenn Sie das Gefühl haben, Ein- oder Ausatmen zu wollen.
- Idealerweise werden Sie dabei immer ruhiger und lockerer. Das merken Sie auch daran, dass sich Ihr Bauch vom Solarplexus bis zu den Genitalien hin sanft, entspannt und gänzlich bewegt.
Diese vier Schritte sind ein sehr guter Anfang, um sich der perfekten Bauchatmung anzunähern. Wenden Sie diese Atemtechnik zwischen 10 und 20 Minuten an und fühlen Sie sich so befreiter und wohler!
Wenn Sie schon etwas weiter auf Ihrem Weg zur idealen Bauchatmung sind, dann ist diese Fortgeschrittenen-Übung eine sinnvolle Ergänzung für Ihre Entspannungs-Sessions:
- Ihre Haltung sollte weiterhin gerade sein, ob Sie nun stehen, sitzen, oder liegen. Schultern und alle Muskeln lockerlassen, die gerade nicht aktiv benötigt werden.
- Konzentrieren Sie sich wieder auf Ihre Bauchdecke – atmen Sie immer tiefer und entspannter ein und aus.
- Nun nutzen Sie die Kraft Ihrer Vorstellung! Stellen Sie sich vor, wie Sie beim Einatmen neue Kraft und Energie in sich aufnehmen. Beim Ausatmen senden Sie Licht und Liebe aus. Wiederholen Sie diese Imaginations-Anregungen auch gedanklich, indem Sie die Wörter „Kraft und Energie“ beim Einatmen klar vor Augen haben, und die Wörter „Licht und Liebe“ deutlich beim Ausatmen sehen. Diese Übung empfiehlt sich für etwa 10 Atemzüge. Natürlich können Sie diese erweiterte Bauchübung so oft wiederholen, wie Sie sich wohl fühlen.
- Zusätzlich ist die sogenannte leichte Pressatmung von Vorteil: sie hilft Ihnen bei Verspannungen im Bauch. Pressen Sie den Atem sanft in Ihren Bauch – Ihre Bauchdecke wölbt sich dabei stark nach außen, wird also kugelig-rund, sobald Sie einatmen. Beim Ausatmen zieht sie sich wieder nach innen. Diese Übung hilft sehr gut, um wieder ein entspanntes Gefühl in den Bauch zu bekommen. Anschließend geht es mit der sanften Bauchatmung weiter – dabei bewegen Sie Ihre Bauchdecke allerdings nicht mehr bewusst.
Das Schöne an diesen Übungen ist nicht nur eine momentane Befreiung – mit der Zeit werden Sie sehen, dass Sie ganz automatisch in den Bauch atmen. Nehmen Sie sich jeden Tag 1-2 Mal um die 10 bis 15 Minuten Zeit, um Ihre Bauchatemtechniken konzentriert zu üben. Schon bald werden Sie spüren, wie Sie Entspannung, aber auch neue Lebendigkeit finden können! Viel Erfolg!