Fließende Bewegungen, ein stylisches Outfit, akrobatische Posen – Ratgeber, Videos etc. vermitteln eine ziemlich strikte Vorstellung davon, wie Yoga auszusehen hat. Wenn Sie allerdings am Anfang Ihrer Yoga-Reise stehen, sind Sie vermutlich skeptisch: Kann ich das überhaupt? Die Antwort ist ein klares Ja! Denn Yoga kann jeder, und mit der richtigen Vorbereitung wird bereits die allererste Einheit auf der Matte ein Erfolg.
10 Tipps für Yoga-Einsteiger
Natürlich soll es beim Yoga nicht darum gehen, strikte Regeln zu befolgen und Listen abzuarbeiten. Die folgende Liste ist also nur ein Denkanstoß, aber deshalb nicht weniger hilfreich bei der Einstimmung auf die erste Yoga-Einheit!
1. Vorinformieren: Welches Yoga passt zu mir?
Es gibt viele verschiedene Arten von Yoga, und umso wichtiger ist es, sich vor der ersten Einheit zu informieren, was am besten zu Ihrem Typ passt. In vielen Studios gibt es zum Beispiel Kurse mit Hatha-Yoga. Bei dieser Form geht es darum, bestimmte Posen wie den Krieger oder die auch die Krähe einzunehmen.
Hatha-Yoga ist also körperbezogen und erfordert durchaus etwas Bewegung. Anders sieht es wiederum beim Yin-Yoga aus: Hier wird in passiven Stellungen verweilt und entspannt. Wenn Sie sich schon etwas mehr eingelesen haben, können Sie aber auch an den Prinzipien des Ayurveda-Yogas orientieren und so Ihren persönlichen Stil finden.
2. Nachfragen: Wie ist das Studio ausgestattet?
In der Regel bieten die meisten Studios Zubehör wie Yogamatten und Blöcke zum Verleih an. Trotzdem schadet es nicht, vor der Stunde noch einmal nachzufragen, ob ein bestimmtes Equipment mitzubringen ist. Übrigens: Zögern Sie nicht, Hilfsmittel zu verwenden! Denn das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Achtsamkeit und einer positiven Beziehung zu Ihrem Körper.
3. Perfektion links liegen lassen
Im Alltag setzt man sich schon genug Leistungsdruck aus. Sagen Sie sich deshalb vor Ihrer ersten Yoga-Einheit: Es muss nicht perfekt werden. Dass die Fingerspitzen beim ersten Mal vielleicht nicht ganz den Boden erreichen oder Ihre Kobra sich noch nicht so hoch aufrichtet, ist völlig normal. Schließlich liegt das Beruhigende am Yoga genau darin, dass der Weg das Ziel ist. Sie haben es auf die Matte geschafft – der Rest ist nicht so wichtig!
4. Die Gruppe respektieren
Zeigen Sie Respekt gegenüber den anderen Yogis und kommen Sie rechtzeitig, idealerweise einige Minuten vor Beginn der Stunde. So können Sie sich zurechtfinden, ein paar Worte mit der Kursleitung wechseln und sich in Ruhe einstimmen.
Wenn Sie ein sehr lebhafter Mensch sind, stellen Sie sich am besten schon früh darauf ein, dass jetzt eine Phase des Schweigens angesagt ist. Geflüsterte Unterhaltungen und Kommentare stören andere und auch Sie selbst.
5. Akzeptieren, was kommt
Dass Sie Respekt zeigen, heißt leider nicht, dass das auch zwingend alle anderen tun. Dennoch muss das nicht die erste Yoga-Einheit vermiesen.
Sehen Sie starke Parfum- oder Deodorant-Gerüche, Gemurmel oder lautes Schnaufen einfach als ganz persönliche kleine Hürden, die Sie locker überwinden.
6. Die passende Kleidung wählen
Wenn das Yoga-Outfit Ihnen gefällt, ist das ein netter Nebeneffekt – aber die Optik sollte nicht an erster Stelle stehen. Ein angenehmes Tragegefühl und Yoga-Tauglichkeit sind viel wichtiger. Weiche Stoffe und lose sitzende Kleidung ergänzen die fließenden Bewegungen perfekt. Der Markenlook von Kopf bis Fuß mag sich im Fitnessstudio gut machen, auf der Yogamatte bringt er aber meist herzlich wenig.
7. Clever essen
Es gibt so einige Yoga-Übungen, die man in Bauchlage verbringt. Das kann unangenehm werden, wenn man kurz vor der Yoga-Stunde noch viel gegessen hat.
Idealerweise essen Sie bis zu zwei Stunden vor Beginn nichts mehr. Falls doch der kleine Hunger kommt oder es aus Zeitgründen nicht anders geht: lieber leichte Kost statt schwerem, fettigem Essen.
8. Mit der richtigen Einstellung auf die Matte gehen
Yoga ist kein Wettbewerb. Besonders vor der ersten Einheit schadet es nicht, sich das mehrmals vorzusagen. Achten Sie während der Übungen allein auf Ihren Körper, entdecken Sie was er kann – und akzeptieren Sie von Anfang an, dass er manche Dinge (noch) nicht kann.
Übrigens: Erwarten Sie auch nicht, schon nach einer Yoga-Stunde extrem dehnbar, muskulös und noch dazu tiefenentspannt zu sein. Machen Sie sich bewusst, dass Sie erst am Beginn eines längeren Prozesses stehen.
9. Auf das Neue einlassen
Für Beginner mag es am Anfang seltsam erscheinen, einfach nur bewusst zu atmen, während man still kniet, steht oder liegt. Aber erinnern Sie sich immer daran: Alle anderen Menschen im Raum machen es auch, und zwar, weil es guttut. Gehen Sie neugierig in die Stunde hinein und lassen Sie die Zweifel einfach zuhause.
10. Freuen Sie sich auf die Erfahrung!
Dieser letzte Punkt ist ebenso selbsterklärend wie wichtig. Beim Yoga geht es darum, Gelassenheit und Balance zu finden. Das geschieht nicht auf Knopfdruck und klappt an manchen Tagen besser als an anderen. Gerade in der ersten Yoga-Einheit, aber auch auf der restlichen Reise steht eine Tatsache im Vordergrund: die bewusste Entscheidung, Körper und Geist etwas Gutes zu tun. Lassen Sie den Rest einfach auf sich zukommen.