Pranayama: So gelingt die richtige Bauchatmung am besten

Pranayama – damit wird die Zusammenführung von Körper und Geist durch Atemübungen bezeichnet. Die Bauchatmung ist das Um und Auf für das Gelingen vieler Yogaübungen. Aus dem bewussten Atmen können Sie eine heilende Kraft ziehen. Wie auch Sie die wohltuenden Effekte von Pranayama erfahren können, erfahren Sie hier.

Heilung durch Entspannung: die richtige Atmung macht es möglich

Atmen klingt für Sie vielleicht nicht nach etwas, das Sie üben müssten. Unser Nervensystem übernimmt diesen Vorgang sowieso automatisch – das mag zwar so richtig sein – doch dadurch verlieren wir diese wichtige Funktion unseres Körpers auch ein wenig aus den Augen. Wann haben Sie das letzte Mal so richtig bewusst geatmet? Vielen Menschen fällt das schwer.

Dabei können Sie durch Ihre Atmung bewusst Einfluss auf Ihr Wohlbefinden nehmen. Eine beklemmende Brustatmung ergibt sich aus angespannten Situationen: Stress, eine Prüfung, Besorgungen. Was auch immer Ihnen mental zu schaffen macht – wenn Sie Ihre Atmung bewusst steuern, können Sie negative Gefühle in positive umwandeln!

Um das falsche Atmen nicht zum Normalzustand werden zu lassen, können Sie eine entspannte, lockere Bauchatmung trainieren. Auf diese Weise haben Sie dann auch stressige Situationen besser im Griff. Regen Sie also Ihr Prana an – doch was genau ist das nochmal? Prana wird auch als Luft, Sauerstoff oder Energie bezeichnet – im Prinzip steht es für die Lebensessenz, die alle Bewegungen, jeden Gedanken und das Leben überhaupt möglich macht. So finden Sie also zu Kraft & Harmonie.

Pranayama: der Effekt auf den Körper

Eine entspannte Atmung sieht in Ihrem Inneren ungefähr so aus:

  • Das Zwerchfell zieht sich zusammen,
  • es schiebt Ihre Bauchorgane und die Bauchdecke nach vorne,
  • damit die Luft optimal durch die Luftröhre einströmen kann.

Indem die Bauchorgane dem Zwerchfell entgegengeschoben werden, kann sich dieses entspannen. Es sinkt weit zurück in den Brustraum. Genau dann gelingt auch das Herausschieben der Luft aus der Lunge ohne Barrieren. So finden Sie zu einer befreiten Atmung.

Anfänger: so führen Sie die Bauchatmung richtig aus

Wie genau Sie diesen Vorgang nun trainieren können, zeigen wir Ihnen in dieser Anfänger-Übung:

  • Positionieren Sie sich in einer aufrechten Haltung. Rücken und Kopf werden so gerade wie möglich gehalten, Ihre Schultern hängen locker nach unten. Sie können Sich auch alternativ mit dem Rücken auf den Boden legen und Hände und Arme seitlich ablegen.
  • Schließen Sie Ihre Augen und legen Sie eine Hand auf den Bauch. Ihr Mittelfinger sollte auf dem Bauchnabel liegen, die andere Hand wird auf das Brustbein gelegt.
Die richtige Bauchatmung erforder ein bisschen Übung und Ausdauer. © fizkes – stock.adobe.com

  • Versuchen Sie nun ganz bewusst und langsam in den Bauch zu atmen. Ihre Bauchdecke sollte sich dabei bewegen. Anfangs sehen Sie dies vielleicht nur im oberen oder mittleren Bauchbereich, doch das ändert sich mit der Zeit. Ihr Brustbein bleibt weitgehend unbewegt.
  • Atmen Sie sanft und achtsam. Steigern Sie sich auf eine immer tiefere und langsamere Bauchatmung. Lassen Sie immer mehr locker. Atmen Sie also nicht gewaltsam in den Bauch ein, sondern bleiben Sie entspannt.
  • Wann Sie ein- und ausatmen, bestimmen Sie. Folgen Sie einfach Ihrem Gefühl.
  • Im Idealfall kommt eine tiefe Ruhe über Sie. Dann sollte Ihr Bauch vom Solarplexus bis zu Ihren Genitalien sanft und gänzlich bewegt werden.
  • Machen Sie diese Übung zwischen 10 und 20 Minuten
  • Fortgeschrittene: so gelingt ein erweitertes Pranayama

    Wenn Ihnen die Anfänger-Übung zu wenig anspruchsvoll erscheint, dann können Sie sich steigern, indem Sie die folgende Pranayama-Übung für Fortgeschrittene versuchen:

    • Die Ausgangshaltung ist wieder gerade, egal ob Sie nun sitzen oder liegen.
    • Lassen Sie Ihre Schultern und alle Muskeln los, die gerade nicht aktiv benötigt werden.
    • Nun konzentrieren Sie sich wieder auf Ihre Bauchdecke und atmen. Immer tiefer und entspannter.
    • Berufen Sie sich jetzt auf Ihre Vorstellungskraft – bei jedem Einatmen stellen Sie sich vor, wie Sie neue Kraft und Energie in sich aufnehmen. Beim Ausatmen senden Sie Liebe und Licht
    • Eine Hilfe dabei ist die gedankliche Imagination. Rufen Sie sich die Wörter auch so vor Augen, dass sie Ihnen klar vor Augen stehen. Einatmen: Kraft & Energie. Ausatmen: Licht & Liebe. Machen Sie das etwa 10 Atemzüge lang, auch gerne länger, wenn es guttut.
    • Hier kommt auch die leichte Pressatmung ins Spiel. Diese hilft bei Verspannungen im Bauch: Pressen Sie den Atem sanft in Ihren Bauch – dabei wölbt sich Ihre Bauchdecke stark nach außen. Sobald Sie einatmen, haben Sie also einen sehr runden Bauch.
    • Beim Ausatmen zieht sich die Bauchdecke wieder nach innen.
    • Durch diese Übung können Sie Ihren Bauch grundlegend entspannen.
    • Danach machen Sie direkt wieder mit der sanften Bauchatmung weiter – nun bewegen Sie Ihre Bauchdecke nicht mehr bewusst.

    Am allerbesten nehmen Sie sich täglich 1-2 Mal Zeit, um für 10-15 Minuten diese Bauchatemtechniken konzentriert zu verinnerlichen. Sie werden sehen, wie Sie mehr Kraft, Lebendigkeit, aber vor allem auch Entspannung durch Pranayama finden können!

    Fazit

    Der große Mehrwert an Pranayama liegt an dem nachhaltigen Wohlgefühl, welches Sie erfahren können. Durch Pranayama genießen Sie nicht nur eine kurzfristige Entspannung, sondern eine längerfristige Befreiung. Nach der Zeit werden Sie einfach ganz automatisch in den Bauch atmen – das ist alles eine Form der Übung und Angewohnheit. Durch eine entspannte Bauchatmung erarbeiten Sie sich auf natürliche Weise Heilung und Positivität!

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