Ein guter Tag beginnt bereits mit einem positiven Start in den Morgen. Eine Ayurveda-Morgenroutine hält die Doshas im Gleichgewicht und hilft Dir, den Tag gestärkt und harmonisch zu beginnen. Hier zeigen wir Dir eine vitalisierende ayurvedische Morgenroutine, sowohl in ausgiebiger Form als auch in der etwas kürzeren Variante. Selbst, wenn Du kein Morgenmensch bist, wirst Du nach dieser Routine fit in den Tag starten!
Den Morgen mit dem ersten Sonnenstrahl beginnen
Deine Ayurveda-Morgenroutine geht schon in aller Frühe los. Denn um voller Energie auf die Beine zu kommen, solltest Du bereits vor 6 Uhr morgens aufstehen. Von 2 bis 6 Uhr in der Früh befindet sich der Körper nämlich noch in der Vata-Phase und so fällt es Dir leichter, aus dem Bett zu kommen. Von 6 bis 10 Uhr beginnt dann die träge, schwerere Kapha-Phase, wo das Aufstehen schon deutlich schwerer fällt. Begrüße also den Tagesanbruch mit Sonnenenergie und nutze die Vata-Energie der frühen Morgenstunden!
Die ausgiebige Ayurveda-Morgenroutine: Gönne Dir etwas Zeit für Dich selbst
Ganz egal, ob Du sie jeden Tag praktizierst oder nur gelegentlich – eine umfassende Ayurveda-Morgenroutine erdet Dich und gibt Dir Kraft. Verwöhne Dich und nehme Dir Zeit für dieses allmorgendliche Ritual. Du wirst die vitalisierenden Effekte schon bald im Alltag spüren!
1. Heißes Wasser trinken
Beginne den Tag, indem Du mindestens ein Glas heißes Wasser trinkst. Betrachte es als eine Art innere Dusche, denn Du kurbelst damit Deinen Stoffwechsel an und entfachst Agni, das Verdauungsfeuer. Reichere das Wasser am besten mit Honig, Zitrone oder auch mit Ingwer oder Kurkuma an, damit es noch belebender ist.
2. Zungenschaben
Mundhygiene ist bei der Ayurveda-Morgenhygiene besonders wichtig und beginnt mit dem Zungenschaben. Denn über Nacht haben sich Rückstände von Ama in Form von Ablagerungen auf der Zunge gebildet. Nimm einen Zungenschaber oder alternativ einen kleinen Löffel und schabe die Zunge sanft damit ab. Arbeite Dich dabei von der Wurzel bis zur Spitze vor, um die Ablagerungen zu entfernen. So wird der Körper von Ama befreit und dadurch entschlackt.
3. Ölziehen
Ölziehen oder Gandhusha hat im Ayurveda bereits eine lange Tradition und wird seit Jahrtausenden für die Stärkung des Organismus eingesetzt. Da es reinigend und entzündungshemmend wirkt, gilt es als effektive ayurvedische Heilmethode. Ölziehen stimuliert aber auch die Sinne und stärkt Zähne und Kaumuskulatur. Du kannst dafür einfach 1EL Sesamöl oder Kokosöl in den Mund nehmen und mit kauenden Bewegungen ein paar Minuten lang hin und her bewegen. Anschließend spuckst Du es am besten in ein Tuch, damit die Toxine nicht im Abfluss landen.
4. Zähneputzen
Zum Abschluss der ayurvedischen Mundhygiene solltest Du natürlich auch nicht das Zähneputzen vergessen. Denn gerade nach dem Ölziehen ist es wichtig, die Zähne ausgiebig zu reinigen. Verwende dazu am besten eine Kräuterzahncreme und eine weiche Zahnbürste.
5. Yoga-Übungen
Damit Körper und Geist angeregt werden, ist morgens die ideale Zeit für ein paar Yoga-Übungen. Sie kräftigen nicht nur den Körper, sondern helfen Dir auch dabei, Deine Mitte zu finden und sich auf den Tag einzustellen. Der Gruß an die Sonne ist hierfür gut geeignet, doch es gibt auch noch viele andere Yoga-Übungen speziell für den Morgen. Wenn Du Yoga in Deine Ayurveda-Morgenroutine integrierst, wirst Du merken, dass Du Dich tagsüber gleich besser konzentrieren kannst.
6. Abhyanga-Selbstmassage mit Meditation
Den Abschluss der Morgenroutine bildet eine anregende Abhyanga-Massage. Die Massage ist extra dafür ausgelegt, dass Du sie selbst durchführen kannst. Denn Du brauchst dafür nichts weiter zu tun, als Sesamöl durch massierende Bewegungen sanft am ganzen Körper zu verstreichen. Die Massage mit Öl regt die Durchblutung an und pflegt die Haut. Verwende am besten ein großes Handtuch als Unterlage und sorge außerdem für eine angenehme Raumtemperatur, bevor Du loslegst.
[su_box title=“So funktioniert’s“ box_color=“#7AA02B“]Beginne im Kopfbereich mit kleinen, kreisenden Bewegungen und arbeite Dich vom Nacken über den Hals bis zu den Schultern vor. Streiche bei den langen Knochen an den Armen und Beinen in Längsrichtung entlang. Den Brust- und Bauchbereich kannst Du in kreisförmigen Bewegungen massieren. Zum Schluss massierst Du noch die Füße und Fußsohlen.
Verstreiche das Öl überall gleichmäßig und sorgfältig in harmonischen Bewegungen. Lasse das Öl anschließend 20 Minuten lang einwirken. Währenddessen hast Du Zeit für Dich und kannst das gleich für eine Meditation nutzen. Danach geht es in die Dusche, wo das Öl ohne Seifenzusatz abgebraust wird. In Kombination mit einer Meditation kann die Ayurveda Massage morgens so Körper und Geist in Einklang bringen.[/su_box]
Wir wissen natürlich, dass es gerade im Arbeitsleben oft nicht einfach ist, sich in der Früh genug Zeit für einen ausgiebigen Ritus zu nehmen. Deshalb zeigen wir Dir nun auch eine Variante für Tage, an denen es einmal etwas schneller gehen muss.
Die kurze Ayurveda-Morgenroutine für Eilige
Wenn Du es etwas eiliger hast, kannst Du das Morgenritual auch ein bisschen kürzer gestalten. In diesem Video stellt Lisa eine knappere Version der Ayurveda Morgenroutine vor und erklärt, warum Mundhygiene und warmes Wasser gerade am Morgen so wichtig sind.
[su_youtube url=“https://www.youtube.com/watch?v=3YDoY3aHPxY&feature=youtu.be“]
Schnelle Abhyanga-Massage
Auch die Abhyanga-Massage kann bei Bedarf etwas verkürzt werden. Massiere das Sesamöl dabei nur am Kopf, an den Ohren und Fußsohlen in die Haut ein. Hier befinden sich wichtige Reflexzonen, die den Körper positiv beeinflussen, wenn sie stimuliert werden. Alternativ kannst Du die Haut auch nach dem Duschen mit etwas Öl einreiben und trocknen lassen.
Schnelle, typenbedingte Ayurveda Morgenroutine
Wenn Du das ayurvedische Morgenritual etwas knapper halten möchtest ist es wichtig, typenbedingt vorzugehen. Das heißt, dass Du Dir die Punkte aussuchen solltest, die für Deinen Dosha-Typ am Wichtigsten sind und auf jeden Fall bei Deiner Morgenroutine dabei sein sollten.
[su_tabs][su_tab title=“Vata-Typ“ disabled=“no“ anchor=““ url=““ target=“blank“ class=““]Die kühlen Vata-Typen brauchen morgens vor allem Wärme. Das Trinken von warmem Wasser geht schnell und sollte bei der Morgenroutine unbedingt dabei sein. Auch ein paar Yoga-Übungen und eine schnelle Ölmassage tun Vatas morgens besonders gut.[/su_tab] [su_tab title=“Pitta-Typ“ disabled=“no“ anchor=““ url=““ target=“blank“ class=““]Hitzige Pittas sollten hauptsächlich darauf achten, dass eine ausgiebige Mundhygiene Teil des Rituals in der Früh ist. Auch eine Ölmassage wirkt wohltuend und sollte vor dem Duschen miteinbezogen werden. Pitta-Typen können dafür auch kühlendes Kokos-Öl verwenden, um ihr feuriges Dosha zu besänftigen.[/su_tab] [su_tab title=“Kapha-Typ“ disabled=“no“ anchor=““ url=““ target=“blank“ class=““]Auch wenn es etwas Überwindung kostet, Kapha-Typen profitieren sehr davon, morgens bereits vor 6 Uhr aufzustehen und früh mit der Morgenroutine zu beginnen. Auch eine Massage wirkt wohltuend für Kaphas. Anstatt der Abhyanga-Massage kannst Du Dich als Kapha-Typ allerdings auch für eine Garshana-Massage ohne Öl und mit Seidenhandschuhen entscheiden.[/su_tab][/su_tabs]
Ayurvedisches Frühstück: stärkend und leicht
Nach dem ayurvedischen Morgenritual ist es wichtig, dass Du ein stärkendes Frühstück zu Dir nimmst. Da ab 6 Uhr das Kapha-Dosha dominiert, ist der Verdauungstrakt noch recht schwach. Daher sollte das Frühstück leicht und nährend sein und den Stoffwechsel anregen. Kaltes Müsli oder schwer verdauliche Speisen wie Vollkornbrot oder Joghurt mit Früchten eignen sich eher weniger.
Das Frühstück sollte stattdessen warm eingenommen werden, weil so das Herzchakra erwärmt wird. Es beeinflusst das Gemüt positiv, und so beginnst Du den Tag gleich besser gelaunt. Ein warmer Getreidebrei mit gedünsteten Früchten und Gewürzen ist dafür ideal!
Aber: Wichtig ist, dass Du beim Essen bewusst in Deinen Körper hineinspürst. Frage Dich: Wie hungrig bin ich? Was brauche ich wirklich? Was tut mir jetzt gut? Esse nicht, weil Du es musst, sondern höre auf die Bedürfnisse Deines Körpers. Hier kannst Du Dir noch ein paar weitere Inspirationen fürs Frühstück holen.
So klappt das ayurvedischen Morgenritual
Springe über Deinen Schatten und führe ein Ayurveda Morgenritual ein. Wir empfehlen Dir, Dir ab und zu eine ausgiebige ayurvedische Morgenroutine zu gönnen, um die belebenden Effekte davon voll auskosten zu können. Hier haben wir zum Abschluss noch ein paar Tipps, damit das besser funktioniert.
- Du musst nicht gleich die ganze Morgenroutine auf einmal anwenden. Suche Dir erst einmal ein paar Punkte heraus die wichtig für Deinen Dosha-Typen sind und konzentriere Dich darauf. Sobald diese zur Gewohnheit geworden sind, kannst Du dann mehr und mehr Schritte dazu nehmen.
- Stelle den Wecker anfangs bloß 15 Minuten früher. Das klingt erst einmal nicht so viel, gibt Dir aber bereits etwas Zeit, um schon ein paar Punkte der Ayurveda Morgenroutine durchzuführen.
- Verzichte während der ganzen Morgenroutine auf Dein Handy, damit Du den Fokus nicht auf Dich selbst verlierst. Das Checken von Nachrichten oder E-Mails kann warten. Nehme Dir stattdessen wirklich Zeit für Dich!
- Klopfe Dir zum Abschluss der Routine selbst auf die Schulter und würdige, dass Du gerade etwas Gutes für Dich getan hast! So fängt der Morgen gleich gut an!
Titelbild: © jardul – stock.adobe.com