Körper entgiften: Methoden & Hausmittel zum Entschlacken

Entgiftung, Entschlackung, Detox-Kur – wie man es auch nennen mag, von einer gelegentlichen Reinigung von Leber und Nieren profitiert jeder. Die meisten Menschen sind aber unsicher, wie sie den Körper entgiften sollen: Wie können die Giftstoffe denn nun wirklich ausgeschieden werden und warum können einfache Hausmittel schon diesen Zweck erfüllen? In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Sie auch von Zuhause aus eine kleine Entschlackungskur durchführen können, wie Sie am besten Ihre Leber entgiften und welche Hausmittel dabei helfen.

Ist Entschlacken gesund? Vorteile einer Detox-Kur

Skeptiker stellen sich beim Thema Entgiften schnell die Frage, was das bringen soll. „Schlacken“ ist kein schulmedizinischer Begriff, deshalb ist Kritik an dieser Stelle auch gerechtfertigt. Wer schon einmal eine Detox-Phase hinter sich hat, der weiß: Schaden kann so eine Entschlackung sicher nicht.

Während einer Entschlackungskur eignet sich besonders Yoga als sanfte Bewegung.

Denn beim Entgiften sollen die biochemischen Abfallstoffe ausgeleitet werden, die sich im Körper – zum Teil über Jahre – angesammelt haben. Diese umgangssprachlichen Schlacken nennt man im Ayurveda Ama, wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff auf Deutsch „unverdaut“.

Mit anderen Worten: Wenn das Verdauungsfeuer zu viel zu tun hat, weil wir uns falsch ernähren, lagern sich Abfallstoffe im Körper an. Diese können dem Körper auf Dauer schaden, deshalb sollten sie wieder losgeworden werden.

In einer Entschlackungskur können wir aber auch jenen Giften entgegenwirken, die von außen in unseren Körper gelangen. Das können Hormone sein, Medikamente oder auch Belastungen in der Luft und im Trinkwasser.

Theoretisch kann ein gesunder Körper mit dieser Belastung zwar einigermaßen umgehen, als präventive Maßnahme und für dauerhaftes Wohlbefinden ist regelmäßiges Entgiften aber doch sehr empfehlenswert. Denn darauf zu warten, bis es schon zu spät ist, ist in Sachen Gesundheit immer der falsche Weg.

Im Endeffekt bringt Ihnen eine Detox-Kur deutlich mehr Energie, ganz einfach deshalb, weil Ihr Agni, also das Verdauungsfeuer, wieder neuen Antrieb erfährt. Als Nebeneffekt verlieren viele Menschen auch an Gewicht, das sollte allerdings nicht das Hauptziel beim Entschlacken sein.

Sie wollen schließlich nicht irgendeinem Schönheitsideal nachlaufen, sondern aus eigenem Antrieb Ihrem Körper etwas Gutes tun.

Den Körper entschlacken – aber wie?

Es gibt viele Methoden zur Entschlackung und ebenso viele Detox-Pläne. Ob Sie zuhause entgiften wollen oder unter professioneller Anleitung eine Entschlackungskur machen möchten, bleibt natürlich ganz Ihnen überlassen.

Wichtig für den Erfolg Ihrer Detox-Tage ist es in erster Linie, Ihre Leber und den Darm zu entgiften, indem Sie das Verdauungsfeuer anregen. Zu effektivem Entschlacken gehört außerdem regelmäßige Bewegung, da der Stoffwechsel auf diese Weise gefördert wird.

Es kann sein, dass Sie während der Entgiftungsphase weniger Energie haben, deshalb sollten Sie sich sportlich nicht übernehmen. Ein bisschen Walking, Schwimmen oder eine entspannende Yoga-Einheit sind schon absolut ausreichend.

Detoxen funktioniert umso besser, je weniger Stress Sie haben. Vielleicht können Sie sich für die Entgiftung einige Tage frei nehmen, doch diese Option hat natürlich nicht jeder. Je mehr also in nächster Zeit auf Ihrem Plan steht, desto wichtiger sind entspannende Yoga-Übungen und eine nicht unverhältnismäßig lange Entschlackungsperiode.

Hilfreich zum Entgiften ist in der Regel ein Detox-Plan. Denn um die gesamte Entschlackungsphase durchzuhalten, ist manchmal ein bisschen Disziplin nötig, und dabei hilft ein fest vorgegebener Tagesablauf. Ob Sie diesen Plan auf 3, 5, 10 oder 14 Tage ansetzen, entscheiden Sie ganz allein.

Möchten Sie allerdings unter einer professionellen Anleitung entschlacken und Ihren Körper reinigen, möchten wir Ihnen die Königin der ayurvedischen Kuren ans Herz legen: Die Pancha-Karma Kur.

Die Rolle der Leber beim Entgiften

Die Leber ist bekannt als das Entgiftungsorgan schlecht hin. Vor allem die Cytochrom P450-abhängigen Enzyme sind im Entgiftungsprozess beteiligt. Im Rahmen einer Blutabnahme können die Werte der Leberenzyme bestimmt werden. Dann kann der Mediziner beispielsweise erkennen, wenn eine Vergiftung durch Alkohol, Leberentzündungen oder andere Erkrankungen vorliegen.

Der Prozess wird in der Biologie mit dem Begriff Biotransformation des Stoffwechsels bezeichnet. Ohne ihn würde ein Lebewesen sterben, denn die zugeführten Schadstoffe und Substanzen würden den Körper zu sehr schaden.

Körper entgiften: Hausmittel, die sich eignen

Nicht nur im ayurvedischen Ursprungsland, auch hierzulande wird immer mehr dazu geraten, den Körper zu entgiften. In diesem Abschnitt wollen wir Ihnen erklären, welche Hausmittel tatsächlich helfen können, Ihren Körper zu entgiften. Doch welche davon sind auch in der ayurvedischen Ernährung eine sinnvolle Entschlackungsmethode?

  • Wasser und Tee aus verschiedenen Kräutern und Gewürzen.
  • Löwenzahnblätter
  • Pfeffer: Vor allem schwarzer Pfeffer reinigt gut Magen und hilft bei der Darmreinigung. Wichtig dabei: Er sollte so frisch gemahlen dem Essen beigemengt werden.
  • Kurkuma: Das gelbliche Pulver kann ideal zu jedem Essen gemischt werden oder mit warmer Milch konsumiert werden. Es regt den Gallenfluss an und wirkt so unterstützend um die Leber zu entgiften.
  • Ingwer: Vor allem frisch konsumiert hat er eine entschlackende Wirkung.
  • Pippali: Stoffwechselschlacken werden reduziertund zudem werden gleichzeitig Heißhungerattacken gezügelt
  • Manjistha: Unterstützt das Lymphsystem auf natürliche Art und kann so helfen natürlich zu entschlacken.
  • Sariva: wirkt blutreinigend und somit in einem weiteren Sinn ebenso entschlackend
  • Guduchi kann helfen die Schlacken und Gifte, die während dem Winter angesammelt wurden, loszuwerden. Deshalb kann die heilige Guduchi-Pflanze vor allem im Frühjahr eingenommen werden.
  • Trikatu und Bockshornkleesmanen als Gewürze für sämtliche Speißen.

Die Entschlackungskur für zuhause

Sie können Ihre Entgiftungskur unter Anleitung durchführen, genauso ist es aber möglich, einfach einige Detox-Tage zuhause einzulegen. Eine Tee-Entgiftung oder Entschlackungs-Fußbäder können schon einiges bewirken.

Entgiften mit Detox-Tee

Kräutertees sind eine optimale Methode, die Verdauungsorgane anzuregen. Besonders hilfreich sind dabei Bitterstoffe, wie sie zum Beispiel in Brennnessel-, Löwenzahn- oder Klettenwurzeltee enthalten sind. Auch mit Lindenblütentee können Sie wunderbar entschlacken, und das altbewährte Ingwerwasser bzw. Ingwertee ist im Ayurveda sowieso ein Klassiker, der einfach immer geht!

Es soll beim Entschlacken mit Tee aber nicht darum gehen, einfach irgendeinen Tee zu trinken. Schwarzen und grünen Tee beispielsweise meiden Sie lieber, denn diese Sorten enthalten Koffein. Der Kamillentee sollte während deiner Detox-Tage ebenfalls lieber im Schrank bleiben, denn er verlangsamt Ihre Verdauung.

Bei jeder Entschlackungskur ist es grundsätzlich wichtig, viel zu trinken. Mindestens 3 Liter pro Tag dürfen es sein, am besten eignen sich warmes Wasser oder Kräutertees. Einen Kickstart bekommt Ihr Stoffwechsel außerdem, wenn Sie gleich nach dem Aufstehen ein Glas warmes Wasser mit 1 Teelöffel frisch gepresstem Zitronensaft und Honig in kleinen Schlucken trinken. Einem energiereichen Start steht dann nichts mehr im Weg.

Detox-Rezepte für die Entgiftungskur

Einen Plan für das Entschlacken einzuhalten ist eine gute Idee, denn so haben Sie eine gute Orientierung. Auf der anderen Seite ist es aber nicht unbedingt sinnvoll, einen strengen Detox-Plan mit ganz bestimmten Rezepten aufzustellen. Detox ist auch immer etwas Individuelles: Eine Universalmethode gibt es deshalb nicht, da sich die Giftstoffe bei jedem Menschen aus anderen Gründen anstauen und jeder ein anderes Dosha hat.

Wir möchten Ihnen deshalb nur zwei Grundrezepte für leckere Suppen mitgeben, die Sie jederzeit ausprobieren können und die auch in abgeänderter Form sehr gut schmecken. Für eine erste Variante benötigen Sie:

  • 250 g Möhren
  • 1 Zucchini
  • 1 Stange Lauch
  • 1 EL Olivenöl oder Ghee
  • 1 Liter Gemüsebrühe

Dünsten Sie das Gemüse kurz an und lassen Sie es dann in der Brühe für etwa zehn Minuten köcheln. Anschließend haben Sie eine kräftigende Suppe, die den Prozess beim Entschlacken sinnvoll unterstützt. Alternativ können Sie sich aus den folgenden Zutaten eine Reis-Dal-Suppe machen:

  • 100 g Basmatireis
  • 50 g Mungbohnen
  • 1 TL Ghee
  • 2-3 dünne Scheiben Ingwer
  • Je einen halbe Teelöffel Garam masala, Meersalz und Cuminsamen
Leckere Suppen sind immer eine gesunde Option!

Achten Sie darauf, in den ersten Tagen der Detox-Kur das Agni nicht zu überfordern. Konkret bedeutet das: Essen Sie am ersten Entschlackungstag nur maximal ein Viertel der üblichen Menge und steigern Sie sich erst dann langsam in den folgenden Tagen.

Wenn Sie zwischendurch allzu großen Hunger bekommen, können Sie auf Reiswasser oder frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte zurückgreifen.

Die Ernährung ist einer der wesentlichen Gründe, warum sich die Toxine bzw. die Schlacken im Körper überhaupt erst anlagern. Das geschieht, wenn wir uns zu reichhaltig, zuckerhaltig, einseitig und fettig ernähren.

Wenn dann noch regelmäßig Gifte in Form von Alkohol und Nikotin dazukommen, ist die Überforderung für die Verdauungsorgane komplett.

Versuchen Sie also vor allem beim Entgiften, auf Alkohol, Nikotin, Zucker, Fleisch, Weißmehlprodukte und Koffein zu verzichten. Greifen Sie lieber auf reichlich Obst und Gemüse wie etwa Grünkohl, Äpfel, Rote Beete und Gewürze wie Koriander oder Zimt zurück.

Insgesamt sollten die Lebensmittel möglichst basisch sein, um der Übersäuerung entgegenzuwirken.

Den Körper mit einem Fußbad entgiften

Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Praktischerweise können wir auch über sie Ama ausscheiden, und zwar über unsere Fußsohlen. Diese werden oft sogar als „zweite Nieren“ bezeichnet. Tägliche Fußbäder mit folgenden Zutaten bzw. Eigenschaften helfen, die Giftstoffe aus dem Körper erfolgreich auszuleiten:

  • 1 EL basisches Badesalz
  • Wasser mit einer Temperatur von 37-40°C
  • 30-60 Minuten Badezeit

Wundern Sie sich nicht: Das anfangs klare Fußbadwasser wird zum Schluss dunkel gefärbt sein. Das liegt daran, dass die elektrisch geladenen Ionen im Wasser oxidieren. Manche vermuten sogar, dass die dunkle Farbe von den Giftstoffen verursacht wird. Sie können selbstverständlich das Fuß- auch auf ein Vollbad ausdehnen. Nur in der Schwangerschaft oder bei offenen Wunden und Hautkrankheiten wie Neurodermitis sollten Sie auf die Bademethode lieber verzichten.

Wie Sie sehen, gibt es viele simple Methoden, den Körper erfolgreich zu entgiften. Viel heißes Wasser und Kräutertees, basische, zum eigenen Dosha passende Lebensmittel, Bewegung und Entspannung: Wenn Sie Ihrem Körper regelmäßig eine solche Detox-Kur gönnen, wird er es Ihnen schnell danken!


Titelbild: © Елена Нихотина – stock.adobe.com

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